Ada Lovelace: Pionierin – damals – heute und morgen

Tagung anlässlich des 200. Geburtstags der ersten Informatikerin, Augusta Ada Byron King, Countess of Lovelace, an der JGU

18.06.2015

Rund 100 Gäste kamen am Donnerstag an die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) und nahmen an der Auftaktveranstaltung zur Reihe „Ada trifft …“ teil, die bei verschiedenen Terminen dieses Jahr den 200. Geburtstag von Ada Countess of Lovelace feiert. Die Mathematikerin und Programmiererin ist Namensgeberin für das Ada-Lovelace-Projekt, das 1997 in Rheinland-Pfalz gegründet wurde. Es fördert Mädchen und junge Frauen im MINT-Bereich, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, und will somit dazu beitragen, deren Anteil in männerdominierten Berufen und Studiengängen zu erhöhen. Das durch das Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen und das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie den Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt ist in dieser Form bundesweit einzigartig. Mit 11 Koordinierungsstellen ist es an rheinland-pfälzischen Hochschulen vertreten. Von den Projektleiterinnen werden jeweils noch Zweigstandorte betreut, sodass das Ada-Lovelace-Projekt insgesamt an 16 Hochschulstandorten vertreten ist.

Im Rahmen der Tagung am 18. Juni blickte das Projekt auf die 18 Jahre seines Wirkens an rheinland-pfälzischen Schulen, Hochschulen und Universitäten zurück und eröffnete zugleich auch Perspektiven für die Zukunft. Die Tagung in Mainz stand unter dem Titel „Ada trifft MINT – Genderdidaktik in der Praxis“ und bot mit Expertinnen und Experten aus Politik, Bildung und Wissenschaft zeitgemäße Perspektiven zu den Themen MINT und Gender.

„Es ist eine Frage der Chancengleichheit, wenn wir junge Frauen dazu ermutigen, auch Berufe in Naturwissenschaft und Technik mit guten Zukunftsperspektiven zu wählen. Dazu brauchen sie die Unterstützung im Elternhaus und in der Schule oder durch Programme wie das Ada-Lovelace-Projekt. Ich finde es daher wichtig, dass sich die Tagung mit Genderdidaktik insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern beschäftigt“, erklärte Frauenministerin Irene Alt bei der Veranstaltung an der JGU.

„Mit dem bundesweit einmaligen Ada-Lovelace-Mentoring-Projekt werden junge Frauen ermutigt, sich für Berufsfelder mit guten Arbeitsmarktperspektiven zu entscheiden. Die Kombination aus persönlichen Erfahrungen und praktischen Tipps, die die Mentorinnen aus den Hochschulen an die Schülerinnen weitergeben, hat sich zu einer Erfolgsformel entwickelt“, so Bildungs- und Wissenschaftsministerin Vera Reiß.

Neben Vorträgen und Diskussionen gab es am Nachmittag einen Workshop zum Thema „Gendersensibel unterrichten“, gehalten von Professor Dr. Markus Prechtl, Lehrer und Professor für Didaktik an der PH Weingarten.

Die gesamte Veranstaltungsreihe „Ada trifft …“ steht unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen, Irene Alt, sowie der Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur, Vera Reiß. Mit der „Ada trifft…“-Reihe möchten die Veranstalterinnen Einblicke in die spannende Welt von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik ermöglichen. Vom 18. Juni bis zum 10. Dezember werden an den Projektstandorten in ganz Rheinland-Pfalz Angebote zum Thema Frauenförderung in MINT stattfinden. Diese richten sich nicht nur an Schülerinnen, sondern diesmal auch an Eltern und Lehrer/-innen und Verantwortliche im Bildungsbereich sowie an die allgemeine Öffentlichkeit. Den Abschluss bildet die große Geburtstagsfeier von Ada Lovelace am 10. Dezember an der Universität Koblenz-Landau, zu der auch Wissenschaftsministerin Vera Reiß ihre Geburtstagsgrüße überbringen wird.