Vodafone-Preis geht an Mainzer Nachwuchswissenschaftler Hubertus Braun

Förderpreis für Forschungen über neuartige Glaskeramiken in der Mobilfunkanwendung

08.05.2012

Hubertus Braun von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) hat den Förderpreis für Natur- und Ingenieurwissenschaften der Vodafone-Stiftung für Forschung erhalten. Er wurde am vergangenen Mittwoch in Dresden für seine Diplomarbeit ausgezeichnet, für die er Glaskeramiken als neue Materialklasse für leistungsfähigere Antennen im Mobilfunk entwickelt hat. Braun hat an der JGU Physik studiert und das Studium im August 2011 mit einer Arbeit über "Glaskeramiken mit paraelektrischen Phasen für mobile Anwendungen im GHz-Bereich" unter der Betreuung von Prof. Gerhard Jakob abgeschlossen. Glaskeramiken zeichnen sich durch einen besonders geringen Verlust elektromagnetischer Strahlung aus. Die Untersuchungen erfolgten in Zusammenarbeit mit der Forschungsabteilung des Mainzer Technologiekonzerns Schott AG. Der Preis ist mit €5.000 dotiert.

In der jetzt mit dem Vodafone-Förderpreis ausgezeichneten Diplomarbeit ging es grundlegend um die Untersuchung von Glaskeramik-Materialsystemen als Dielektrika in Mikrowellenelektroniken. Diese Glaskeramiken werden über einen Glasherstellungsprozess produziert und bieten dadurch in Bezug auf Homogenität, Porenfreiheit und Massenproduzierbarkeit Vorteile gegenüber den bisher in diesen Anwendungen verwendeten keramischen Materialien, die über Pulver- und Sinterprozesse hergestellt werden. Dielektrische (Keramik-)Materialien sind essentielle Bestandteile von Hochfrequenzanwendungen wie Antennen und Filterelemente, die vor allem in zukünftigen Mobilfunkanwendungen Verwendung finden, weil sie gegenüber herkömmlichen Komponenten eine Miniaturisierung, Effizienzverbesserung und geringere Störanfälligkeit ermöglichen.

Ziel der Diplomarbeit war es, die keramischen Materialien als Glaskeramiken herzustellen und ihr Potenzial für die Mobilfunkanwendungen aufzuzeigen. Die Materialentwicklung wurde hierbei in der Forschungsabteilung von Schott in Mainz durchgeführt, wo Dr. Martin Letz die Diplomarbeit betreute. Eine enge Zusammenarbeit bestand ferner mit der Arbeitsgruppe von Prof. Dr.-Ing. Rolf Jakoby vom Institut für Mikrowellentechnik und Photonik der TU Darmstadt. Erste Glaskeramik-Antennenprototypen wurden dann in Kooperation mit dem englischen Antennenhersteller Sarantel gefertigt.

Seit November 2011 führt Braun seine Arbeit als Doktorand bei der Schott AG und in der Arbeitsgruppe Magnetismus von Univ.-Prof. Dr. H.J. Elmers fort. Er ist ferner seit April 2012 Mitglied der Graduiertenschule Materials Science in Mainz (MAINZ), die in der ersten Phase der Bundesexzellenzinitiative erfolgreich war und sich derzeit in der zweiten Phase des Wettbewerbs bewirbt.

Die Vodafone-Stiftung für Forschung vergibt jährlich einen Innovationspreis sowie zwei Förderpreise. Mit den beiden Förderpreisen werden außergewöhnlich herausragende Abschlussarbeiten oder Promotionen mit den Schwerpunkten Natur-/Ingenieurwissenschaften oder Markt-/Kundenorientierung des wissenschaftlichen Nachwuchses ausgezeichnet.